Verstopften Siphon reinigen
Was ist ein Siphon und wie kann man diesen reinigen, wenn das Wasser nicht abfließt oder es aus dem Abfluss müffelt?
Tipp
Wenn das Wasser im Waschbecken oder in der Spüle sehr langsam oder gar nicht abfließt und der obere Teil des Abflusses weder durch Haare, Essensreste oder sonstiges blockiert ist, ist eine weitere Möglichkeit ein verstopfter Siphon.
Was ist ein Siphon und wie funktioniert dieser?
Der Siphon ist der u-förmige Teil des Rohres unterhalb des Waschbeckens oder der Spüle. Die Hauptfunktion des Siphons ist, dafür zu sorgen, dass unangenehme Gerüche aus der Kanalisation nicht durch den Abfluss aufsteigen können. Eine konstante Wasseransammlung im Siphon sorgt für die Geruchsbarriere, welche mit jeder Betätigung des Wasserhahns erneuert wird – dadurch wird auch eine Geruchsbildung durch das Wasser selbst vermieden.
Allerdings kann sich ein Siphon mit der Zeit zusetzen. Fettablagerungen, Schmutz, kleine Steinchen oder Essensreste bleiben in diesem hängen und verhindern so das zügige Abfließen des Wassers und / oder verursachen einen unangenehmen Geruch. Ein verstopfter Siphon ist aber meist ohne viel Aufwand zu reinigen.
Und so geht`s:
1. Die Saugglocke als Klassiker
Die Saugglocke ist im Volksmund meist als Pömpel oder Pümpel bekannt. Jeder kennt den Holzstiel mit der roten Halbkugel dran, welche nach unten geöffnet ist. Um eine Saugglocke zu verwenden, sollte das Becken mit warmem Wasser und etwas Spülmittel gefüllt werden. Anschließend wird die Saugglocke über dem Abfluss mit etwas Druck positioniert, so dass dieser vollständig abgedeckt ist. Um die Verstopfung zu lösen, wird nun mit pumpenden Bewegungen ein Unterdruck im Rohr erzeugt, welcher die Verstopfung löst. Sollten die Ablagerungen nach einmaliger Anwendung noch nicht alle gelockert sein, wiederhole den Vorgang. Übertreibe es dabei nicht mit der Kraft, bei dünnen Spülwannen könnte sich die Wanne sonst verformen.
Hinweis: Beim Lösen des Pömpels kann das Wasser etwas spritzen.
2. Hand statt Saugglocke
Falls Du keinen Pömpel zur Verfügung hast, kann dieser auch durch eine Hand ersetzt werden – dies ist allerdings eher eine Notlösung. Fülle wie bei der Saugglocke das Becken mit Wasser. Falls dieses noch zu schnell abfließen sollte, kannst Du entweder einen Stopfen verwenden oder einen Lumpen bzw. Lappen auf den Abfluss drücken. Sobald das Becken etwas mit Wasser gefüllt ist, positioniere Deine Handfläche großflächig über dem Abfluss und stoße mit einer Bewegung Deines Handgelenkes Wasser in den Abfluss und imitiere eine Saugglocke.
3. Omi`s Tipp: Backpulver und Essig
Dieser Trick gehört wohl zur Abteilung „Omi weiß wie es geht“. Kippe eine Packung Backpulver in den Abfluss und anschließend ca. 100ml Essig. Das Backpulver reagiert sofort mit dem Essig und löst die Ablagerungen, welche für die Verstopfung verantwortlich sind. Spüle nach einigen Minuten Einwirkzeit den Abfluss mit heißem Wasser aus dem Wasserhahn durch.
4. Abflussspirale – die professionelle Methode
Besonders hartnäckige Verstopfungen erfordern eine Beseitigung mit einer Abflussspirale. Hierfür wird die Spirale in den Abfluss geführt und mit der Kurbel in Gang gesetzt. Durch das Kurbeln der Spirale werden die Ablagerungen gelockert und können mit gründlichem Nachspülen aus dem Siphon entfernt werden.
5. Biologische und chemische Reinigungsmittel
Selbstverständlich gibt es auch biologische und chemische Reinigungsmittel für Rohre, um eine Verstopfung im Abfluss zu beseitigen. Diese sind in jedem Drogeriemarkt erhältlich. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, ist besonders bei chemischen Reinigungsmitteln Sorgfalt bei der Anwendung gefragt. Achte daher darauf, dass Du bei beiden Reinigungsmitteln die Gebrauchsinformationen auf der Verpackung befolgst.
6. Siphon auseinanderbauen und reinigen
Manchmal geht es am schnellsten, wenn man den Siphon demontiert, reinigt und wieder montiert. Zuerst solltest Du in diesem Fall einen Eimer unter das Rohr stellen. Durch den Eimer wird das Restwasser, welches sich im Siphon befindet, aufgefangen.
Öffne die Überwurfmutter, welche das Abflussrohr vom Becken mit dem Siphon verbindet. Oftmals lassen sich diese mit der Hand öffnen, falls dies nicht möglich ist, verwende eine Rohrzange oder Wasserpumpenzange. Um eine Beschädigung des Chroms zu vermeiden, kannst Du ein altes Tuch zwischen die Zange und der Überwurfmutter legen. Sollte sehr viel Wasser im Siphon sein, kannst Du diesen nun leicht drehen und das Wasser herausschütten.
Sobald Du die erste Überwurfmutter geöffnet hast, kann auch die hintere Mutter gelöst werden. Anschließend lässt sich der Siphon mit einer Flaschenbürste im Handumdrehen reinigen.
Die Montage des Siphons erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Achte unbedingt auf die richtige Position der Dichtungen, da sonst das Abflussrohr undicht werden könnte. Nachdem die Überwurfmuttern handfest angezogen wurden, kannst Du diese gefühlvoll mit der Zange nachziehen.
Dichtheit prüfen: Nach der Montage musst Du noch prüfen, ob der Siphon wieder dicht ist. Fülle dazu das Waschbecken komplett mit Wasser und öffne anschließend den Abfluss. Achte darauf, dass das Wasser richtig abfließt, unter dem Wasch- bzw. Spülbecken alles trocken bleibt und sich keine Tropfen am Abflussrohr bilden.
Tipp: Vor dem Einbau der Dichtungen kannst Du diese mit sog. Amarturenfett einschmieren. Das Fett pflegt und schützt die Gummidichtungen.
Hinweis: Keine Sorge, es ist normal, dass sich das Abflussrohr in der Wand drehen lässt. Dieses ist mit einer Muffe abgedichtet.
Wir hatten auch einen verstopften Siphon. Gut zu wissen, dass man nach dem Auseinanderbauen immer eine Dichtheitsprüfung machen sollte. So hat man später keine Wasserlache unter dem Becken.
Hey Nina,
ja, ein kurzer, kontrollierender Blick kann in diesem Fall eine Menge Arbeit und Ärger ersparen. 🙂