Akku-Werkzeug oder kabelgebundenes Werkzeug?
Was sind die Vor- bzw. Nachteile von Akku- bzw. kabelgebundenen Werkzeugen? Welches Elektrowerkzeug ist für Dich die bessere Wahl? Hier findest Du ein paar Gedanken dazu.
Akku oder Kabel?
Beim Kauf eines neuen Elektrowerkzeuges, wie beispielsweise einer Bohrmaschine, Stichsäge, Handkreise oder einem Winkelschleifer, stellt sich nahezu immer die Frage, ob dieses seinen Strom durch einen Akku oder ein Kabel bekommen soll. Zugegeben, diese Entscheidung ist meist keine Leichte und kommt ganz auf den Anwender und dessen Bedürfnisse an. Im Folgenden möchte ich Dir ein paar Denkanstöße mit auf den Weg geben sowie einige Vor- und Nachteile von Elektrowerkzeugen mit Akku bzw. Kabel nennen, welche Dir hoffentlich bei Deiner Kaufentscheidung helfen.
Vergleich zwischen Akku-Werkzeugen und kabelgebundenen Werkzeugen
Mobilität – wie mobil muss das Werkzeug sein?
Die wohl wichtigste Frage, wenn man sich mit dem Kaufthema von Elektrowerkzeugen befasst, ist die Frage der benötigten Mobilität. Hierbei punkten die Akku-Werkzeuge ganz klar gegenüber den kabelgebundenen Werkzeugen. Dennoch sollte man sich im Vorfeld überlegen, wo das Werkzeug am meisten genutzt wird? Zuhause in den eignen vier Wänden, wo überall Steckdosen zur Verfügung -stehen oder beim Bau Deines kleinen Eigenheims, in welchem es nur im Erdgeschoss Steckdosen für die Akku-Ladegeräte gibt? Ebenfalls kommt es auf den Anwender an. Für mich ist es beispielsweise sehr wichtig, dass die Bohrmaschine bzw. der Bohrschrauber möglichst mobil ist, wohingegen mir bei der Tauchkreissäge, welche ich immer am selben Ort verwende, die Mobilität weitestgehend egal ist. Dies sieht vermutlich bei einem Montagetischler bzw. -Schreiner, welcher die Säge laufend an anderen Orten nutzt, völlig anders aus.
Leistungsbereich – gibt es einen Unterschied zwischen Akku und Kabel?
Beim Thema Leistung von Elektrowerkzeugen wird den Akku-Werkzeugen nach wie vor zugeschrieben, dass diese deutlich weniger Leistung haben als ihre kabelgebundenen Kollegen – doch stimmt das? In der heutigen Zeit und mit dem aktuellen Stand der Technik gehört diese Tatsache der Vergangenheit an. Besonders 18V sowie 40V Werkzeuge müssen sich nicht verstecken! Wenn Du mehr über die Volt- bzw. Leistungsklassen von Akku-Werkzeugen erfahren möchtest, dann klicke hier.
Größenunterschied – wie kompakt brauchst Du es?
Akkus sind nicht klein und vergrößern dementsprechend das Werkzeug. Das macht sich besonders bei Winkelschleifern bemerkbar. Besonders wenn mit diesen in beengten Räumen gearbeitet werden muss, kann der Akku durchaus störend sein.
Gewicht – darf es ein bisschen mehr sein?
Du kennst es vermutlich selbst – je größer der Akku wird, desto schwerer wird er und besonders die sehr leistungsstarken Akkus fallen hier besonders ins Gewicht. Bei einem Werkzeug, welches sowieso aufgelegt wird, wie bei einer Tauchkreissäge oder einer Stichsäge, ist das Gewicht meist nicht weiter störend. Wenn Du allerdings mit einem Winkelschleifer mehrere Stunden am Tag arbeiten und hantieren musst, wirst Du um jedes eingesparte Gramm sehr froh sein.
Akku-Systeme – Öko-Systeme von den Werkzeugherstellern
Ein großer Nachteil von Akku-Werkzeugen ist der Preis der Akkus. Je stärker diese werden, desto teurer wird es – schmerzhaft teuer! Um möglichst wenig Schmerz erleiden zu müssen, sollte man sich daher bereits im Vorfeld genaustens überlegen, welcher Hersteller die meisten Geräte anbietet, die für einen interessant sind. So lassen sich die Akkus für mehrere Maschinen verwenden und es wird nicht für jede Maschine ein eigener Akku sowie dazugehöriges Ladegerät benötigt – da dankt Dir auch die Umwelt. 😉 Dass dies ein ausschlaggebendes Kriterium ist, kam zwischenzeitlich sogar bei den Herstellern an und so bieten viele Hersteller markenübergreifende Akku-Systeme an, wie zum Beispiel dem CAS (Cordless Alliance System) oder AmpShare.
Lebensdauer / Anwendungshäufigkeit – kurz und viel oder lang und wenig?
Wir kennen es alle von den Handy-Akkus – anfangs sind diese super, halten ewig und die Selbstentladung ist sehr gering. Je älter die Akkus allerdings werden, desto bescheidener werden sie und wenn Du ein Handy einschalten möchtest, welches Du mit vollem Akku vor längerer Zeit ausgeschaltet hattest, geht vor erneutem Aufladen gar nichts. Genau dieses Problem ist selbstverständlich auch bei den Akkus von Werkzeugen vorhanden. Daher bin ich ein großer Fan von Elektrowerkzeugen mit einem Kabel, wenn diese eher selten genutzt werden. Klar, man kann natürlich einen neuen Akku kaufen, aber was machst Du, wenn der Hersteller die Produktion des Akkumodels eingestellt hat? Hierbei sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass man viele Werkzeuge nicht nur für ein paar Jahre kauft, sondern (hoffentlich) für deutlich länger! Selbstverständlich kann auch das Kabel eines Werkzeuges mit der Zeit beschädigt werden oder einen Wackelkontakt entstehen – dies sollte der freundliche Elektriker ums Eck allerdings ohne Probleme gegen eine kleine Spende in die Trinkgeldkasse beheben können. 🙂
Vor- und Nachteile von Akku-Werkzeugen bzw. kabelgebundenen Werkzeugen
Vor- bzw. Nacheile von Akku-Werkzeugen
+ Mobilität
+ kein Kabel, welches beschädigt werden kann
+ Akku-Bohrschrauber lassen sich sehr gut abstellen
+ keine Stolpergefahr
+– Handling – kein Kabel im Weg, dafür etwas größer und schwerer
– Preis bei Neuanschaffung von Akkus
– Lebensdauer der Akkus
– Selbstentladung der Akkus
– Größe der Werkzeuge
– Gewicht
Vor- bzw. Nacheile von kabelgebundenen Werkzeugen
+ Kompakt – kein großer Akku
+ weniger Gewicht
+ günstiger in der Anschaffung
+ kein Ladegerät benötigt
– Mobilität
– Stolpergefahr
– Entstehung eines Wackelkontaktes möglich
Persönliche Beispiele sowie Gedankengänge bzgl. Elektrowerkzeugen
Bohrschrauber: Beim Bohrschrauber ist für mich die Akku-Variante eine absolute Pflicht! Es gibt kein anderes Werkzeug, mit dem ich so mobil und ungebunden sein möchte.
Schlagbohrmaschine: Würde ich mir ein Eigenheim bauen, wäre vermutlich eine Akku-Schlagbohrmaschine meine Wahl oder evtl. auch bei einer Neuanschaffung. Jedoch kann ich nach all den Jahren sagen, dass ich bislang mit einem Kabel sehr gut zurechtkam und zur damaligen Zeit die Akkus bei weitem nicht die Leistung von heute hatten.
Stichsäge: Bei der Stichsäge habe ich zwar eine mit Kabel, hätte diese aber sehr gerne mit Akku. Mit einer Stichsäge lassen sich bekanntlich besonders gut verschiedene Motive/Formen aussägen und da ist das Kabel häufig im Weg.
Winkelschleifer: Hier hätte ich am liebsten beide Ausführungen. Einen Akku-Winkelschleifer, damit kein Kabel im Weg ist und einen Winkelschleifer mit Kabel, wenn es mal etwas enger ist oder länger dauert.
Tauchkreissäge bzw. Handkreissäge: Eine Tauchkreissäge habe ich mir neulich erst gekauft und mich ganz bewusst für die Ausführung mit einem Kabel entschieden. Ich nutze diese Säge immer am selben Ort und mit einer direkten Verbindung zum Staubsauger. Da das Gewicht der Maschinen bereits sehr hoch ist, möchte ich dieses nicht zusätzlich noch durch einen Akku erhöhen.
Oberfräse: Oberfräsen bevorzuge ich ebenfalls mit einem Kabel. Wie bei der Tauchkreissäge ist die Oberfräse bei mir direkt mit der Absaugung eines Staubsaugers verbunden und da stört das Kabel nicht weiter.
Fazit / Zusammenfassung
Zugegeben, ob es ein Akku-Werkzeug oder ein Werkzeug mit Kabel werden soll, ist keine leichte Entscheidung. Besonders wenn es sich hierbei um die Erstanschaffung handelt, ist es auf jeden Fall ratsam, etwas mehr Zeit zu investieren und sich genaue Gedanken über die Anwendungshäufigkeit und das Akku-System zu machen. Dabei sollte immer der Mehrpreis der Grundausstattung von Akku-Werkzeugen und deren Lebensdauer im Auge behalten werden. Auch wenn es durch die aktuelle Akku-Technologie keine Unterschiede mehr im Leistungsbereich gibt, sind Akku-Maschinen immer einen Tick schwerer und größer als ihre kabelgebundenen Artgenossen. Dennoch ist vermutlich das ausschlaggebendste Argument, wie mobil das Werkzeug sein muss.