Alles wichtige über Hammer
Du wolltest schon immer wissen, welchen Hammer man am besten für was verwendet und was es bei den verschiedenen Hammerarten zu beachten gibt?
Einführung
Ein guter Hammer gehört genauso wie ein paar Zangen und Schraubendreher (ugs. Schraubenzieher) in jede Werkzeugkiste. Im Folgenden möchte ich Dir erklären, wie ein Hammer aufgebaut ist, worin die Unterschiede der verschiedenen Hammertypen liegen und worauf Du beim Kauf eines Hammers unbedingt achten solltest.
Aufbau eines Hammers
Ein klassischer Hammer besteht meist aus einem Holzstiel und einem Kopf. Dabei wird der Hammerkopf durch eine Pressung auf dem Stiel gehalten. Um diese Pressung zu erreichen, wird oftmals ein Keil oder eine Ringhülse von oben in das Holz getrieben, wodurch dieses auseinander gedrückt wird und sich fest in die Öffnung des Hammerkopfes presst.
Vorteil: Sollte ein Hammerstiel aus Holz einmal beschädigt werden, weil man evtl. daneben geschlagen hat, kann man diesen leicht ersetzen und somit den Hammer reparieren.
Hammerkopf
Der Hammerkopf hat zwei nutzbare Seiten, zum einen die Bahn und zum anderen die Finne (auch Pinne oder Schmalbahn genannt). Die Materialen des Kopfes können je nach Verwendungszweck sehr unterschiedlich sein und gehen von gehärtetem Stahl (klassischer Schlosserhammer, Fäustel, Vorschlaghammer) über Holz (Klopfholz) bis hin zu Kunststoff (Schonhammer) und Gummi (Gummihammer/Schonhammer).
Wichtig: Um einen Bruch des Hammerkopfes aus gehärtetem Stahl zu verhindern, sind bei hochwertigen Hammerköpfen lediglich die Bahn bzw. Finne gehärtet und der mittlere Bereich (fachspr. Haus) aus weicherem Stahl. Dies lässt sich als Außenstehender allerdings nicht erkennen.
Die Bahn ist die Schlagseite des Hammerkopfes, mit welcher z. B. Nägel in die Wand geschlagen werden, und ist meist rechteckig, oval, kreisförmig oder rund.
Die Finne ist die abflachende Seite des Hammers und gibt es in vielen verschiedenen Formen. Beim klassischen Schlosserhammer, welchen man meist im Haushalt vorfindet, ist die Finne mittig am Hammerkopf positioniert und verläuft quer zum Hammerstiel. Dabei ist die Finne häufig am Ende abgerundet. Dagegen hat die Finne eines Maurerhammers an dieser Stelle eine Schneide und ein Latthammer (Zimmermannshammer) eine asymmetrische Klaue, mit welcher man Holzbauteile umsetzen oder Nägel ziehen kann.
Manche Hammertypen haben allerdings auch zwei Bahnen, wie z. B. ein Schonhammer, Fäustel oder ein Vorschlaghammer.
Hammerkeil bzw. Ringhülse
Der Hammerkeil sorgt für die Verbindung zwischen dem Hammerkopf sowie Holzhammerstiel. Nachdem der Kopf auf den Stiel gesetzt wurde, wird in das Auge des Hammerkopfes ein Holzkeil oder Metallkeil hereingeschlagen. Dieser drückt das Holz des Hammerstiels auseinander und so entsteht eine feste Pressverbindung zwischen beiden Teilen und verhindert dadurch, dass Dir der Hammerkopf um die Ohren fliegen könnte. Ein Holzkeil wird gelegentlich noch durch eine Ringhülse aus Metall gesichert.
Schlagschutz
Ein Schlagschutz unterhalb des Hammerkopfes ist zwar nicht unbedingt erforderlich, aber absolut empfehlenswert! Sollte ein kräftiger Schlag unterwartet einmal daneben gehen, kann die Schlagschutzhülse aus Kunststoff oder Metall den Hammerstiel retten.
Welche Hammerstiele gibt es?
Ein Hammerstiel besteht typischerweise aus Holz. Allerdings gibt es ebenfalls Hammerstiele aus Kunststoff bzw. Fiberglas sowie aus Stahl. Auch wenn es verschiedene Materialien für Hammerstiele gibt, haben sie alle denselben Zweck – sie gewährleisten eine sichere und kontrollierte Ausführung des Schlages und sollen den Nutzer darüber informieren, wie der Schlag erfolgt ist. Dies merkt man z. B. durch ein sattes Gefühl bei einem erfolgreichen Treffer. Allerdings gilt es zu beachten, dass die unterschiedlichen Materialien auch unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen.
Tipp: Wenn Du die genauen Unterschiede der wichtigsten Hammerarten sehen möchtest, klicke hier.
Kaufberatung für Hammer
Beim Kauf eines Hammers ist es wie bei den meisten Handwerkzeugen – Qualität hat ihren Preis. Da man sich in der Regel einen Hammer nur einmal im Leben kauft und diesen dann noch weitervererben kann, ist er das Geld sicherlich wert und bereitet über Generationen Freude. Ich habe beispielsweise von meiner Mutter einen bereits gebrauchten Hammer vor über 20 Jahren bekommen, welcher auch noch heute genutzt wird.
Wenn Du Dir einen Hammer zum ersten Mal anschaust, solltest Du vor allem auf die Verarbeitung und auf die Haptik, also wie sich der Hammer anfühlt, achten. Insbesondere ob es scharfe Kanten gibt, an welchen man sich schneiden könnte, und alle Fasen ordentlich verarbeitet sind.
Der Hammerstiel sollte sich vor allem gut anfühlen sowie angenehm in der Hand liegen, nicht rutschen und auch nicht dazu neigen einen Holzsplitter in der Hand zu hinterlassen.
Achte bitte auch darauf, dass der Hammerkopf, Schlagschutz sowie der Griff nicht wackeln und alles fest miteinander verbunden ist.
Das Auge im Hammerkopf, in welchem der Stiel steckt, sollte ersichtlich sein, damit Du ggf. Veränderungen der Position des Hammerkopfes frühzeitig erkennen kannst.
Ebenfalls sollten auf dem Hammerkopf ein Herstellerzeichen sowie eine DIN-Kennzeichnung vorhanden sein.
Checkliste für den Kauf
- Herstellerkennzeichnung vorhanden?
- Keine scharfen Kanten vorhanden?
- Zangenbacken passen zueinander?
- Kein seitliches Spiel?
- Gleichmäßiges gleiten des Gelenkes?
- Griffe fest verbunden?
- Griffe fühlen sich gut an und schmerzen nicht beim Betätigen?
- Alle nötigen Kennzeichnungen vorhanden? (Elektrozangen)
Welche Hammer gibt es?
Wie Dir sicher bereits aufgefallen ist, gibt es eine hohe Anzahl verschiedener Hämmer. Um etwas Licht in diese Geschichte zu bringen, zeige ich Dir hier ein paar der gängigsten Typen und wo Schlosserhammer, Fäustel, Gummihammer, Schonhammer, Latthammer & Co Verwendung finden.